Worin unterscheidet sich die Bezeichnung "Psychologischer Berater" "Systemischer Berater" oder "Personzentrierter Berater"?
Im Gegensatz zur Bezeichnung "Personzentrierter Berater / Personzentrierte Beraterin" sind die Begriffe "Psychologische/r Berater/in" oder auch "Systemische/r Berater/in" nicht geschützt. Jeder darf diese Bezeichnung verwenden und somit darf auch jeder eine etwaige Fortbildung, einen Workshop oder eine Weiterbildung hierzu anbieten. Daher gibt es hier auch keine offiziellen Mindesstandards, an die sich alle Träger halten. So kannst Du innerhalb von 4-6 Wochenenden oder aber komplett online als Fernlehrgang einen Abschluss zum "Systemische/n Berater/in" oder "Psychologische/n Beraterin" absolvieren - ohne auch nur ein Beratungsgespräch geführt zu haben.
Woran erkennt man eine gute Weiterbildung in Beratung?
Der Fachverband Beratung hat 'freiwillige' Mindeststandards mit den Dachverbänden verschiedener Haltungen und AnbieterInnen erarbeitet und abgestimmt. Falls Sie sich für eine beraterische Weiterbildung interessieren und langfristig - auch bei in Kraft treten eines entsprechenden Gesetzes, der diese Berufsbezeichnungen schützt - mit Ihrer Weiterbildung als zertifizierte Beraterin oder als zertifizierter Berater arbeiten, ist es hilfreich einmal beim DGfB zu prüfen, ob der Fachverband des Anbieters / der Anbieterin hier vertreten ist.
Wie findet man Weiterbildungsanbieter die anerkannt sind von der DGfB?
Die DGfB bietet Ihnen eine Möglichkeit an sich über die Weiterbildungsanbieter und dessen Berufs- oder Fachverbände zu informieren. Falls Sie sich explizit für die personzentrierte Weiterbildung interessieren, finden Sie auf der GwG e.V. Seite unter Bildungsangebote verschiedene Fort- und Weiterbildungen.
Kann ich mich als psychologischer Berater / psychologische Beraterin selbstständig machen?
Ja, eine Weiterbildung zur/zum systemischen, personzentrierten oder psychologischen Berater/in kann der Grundstein für eine Karriere als selbstständige/r Berater/in sein. Sie haben die Möglichkeit sich währenddessen oder im Anschluss an die Weiterbildung in eigener Praxis zu arbeiten, oder auch online Beratungen anzubieten. Im Rahmen meines Weiterbildungsangebotes werde ich auch hierzu Wissen vermitteln - eine individuelle Rechtsberatung hinsichtlich Steuerrecht oder ähnliches, wird jedoch kein Bestandteil der Weiterbildung sein.
Was bedeutet Fernunterricht / Unterreichtseinheiten in Eigenverantwortung in der Weiterbildung?
Fernunterricht oder eben die Erarbeitung in Eigenverantwortung während der Weiterbildung bedeutet, dass man viele Inhalte selbstständig und unabhängig vom Ausbildungsort und der Kursleitung lernt. Die Weiterbildung für sämtliche Formen der Gesprächsführung sollte jedoch nicht ausschließlich online oder eigenständig stattfinden. Denn es geht in Beratungssituationen nicht um Wissensvermittlung, sondern um das individuelle Begleiten, dass sich eben nur über die Erfahrung erlernen lässt. Im Rahmen der Personzentrierten Weiterbildung sind in jedem Weiterbildungsblock Übungsgespräche untereinander vorgesehen, sodass TeilnehmerInnen bereits mit Abschluss der Weiterbildung ausreichend Erfahrung haben und sich sicher in der Begleitung fühlen.
Wie lange dauert die Weiterbildung / Ausbildung zum/zur Psychologischen Berater/in (Personzentriert oder Systemisch) und wie ist sie strukturiert?
Die Dauer variiert je nach Anbieter, liegt aber meist zwischen 12 und 18 Monaten - bedenken Sie jedoch hierbei, dass diese Anbieter NICHT DIE MINDESSTANDARDS erfüllen. Eine zertifizierte beraterische Weiterbildung dauert mind. 3 Jahre.
Die Struktur der verschiedenen Weiterbildungen ist ebenfalls abhängig vom Träger und Anbieter. Mein Weiterbildungsangebot erfüllt die Mindeststandards der GwG e.V. und findet an 10 Wochenenden pro Jahr in Präsenz statt. Zusätzlich wird es Online-Veranstaltungen geben und das Erarbeiten verschiedener Themen in Eigenverantwortung oder kollegialer Supervisionsgruppen ohne Kursleitung.
Welche Voraussetzungen sind für die beraterische Ausbildung bzw. Weiterbildung nötig?
Voraussetzungen können ein Mindestalter (oft 23 oder 25 Jahre), ein mittlerer Bildungsabschluss und manchmal eine abgeschlossene Berufsausbildung sein. Psychische Fitness ist ebenfalls wichtig. Die Mindeststandards der GwG e.V. lauten wie folgt:
"1. Einschlägiger Hochschulabschluss oder Zulassung per Sonderprüfung (näheres dazu |
Welche persönlichen Voraussetzungen sollten Personzentrierte Berater*innen mitbringen?
Neben der Fähigkeit, sich in unterschiedliche Kontexte, Lebens- und Arbeitswelten einzudenken und einzufühlen und darauf empathisch zu reagieren, sollten personzentrierte Berater*innen über ein breites Repertoire unterschiedlicher Methoden verfügen, die den Klient*innen als Angebot zur Verfügung gestellt werden können. Dieses Angebot sollte aber immer an den genannten Beziehungsbedingungen nach Rogers ausgerichtet sein und darf diese nicht verletzen. Es reicht nicht, über Methoden und Techniken zu verfügen, ohne eine dahinter stehende Theorie und ein dahinter stehendes Menschenbild zu vertreten. Der Personzentrierte Ansatz ist eine solche Fundierung."
Was kostet die Aus- & Weiterbildung?
Die Kosten hängen von der Dauer und dem Anbieter ab. Monatliche Gebühren können zwischen 80 und 250 Euro liegen. Es empfiehlt sich, die Gebühren und Leistungen der Anbieter zu vergleichen.
Ein Weiterbildungsmodul bei mir kostet 1987,30 € (die MwSt. in Höhe von derzeit 19% sind hier bereits enthalten). Die Kosten können in monatlichen Raten á 165,60 € bezahlt werden.
Welche Fördermöglichkeiten gibt es?
Viele ArbeitgeberInnen unterstützen die Professionalisierung nebenberuflich durch die Übernahme der Kosten oder die Genehmigung von bezahltem Bildungsurlaub. Den klassischen Bildungsgutschein / Bildungscheck gibt es seit Juni 2024 leider nicht mehr. Ab Ende 2024 wollte sich das Land NRW jedoch um adäquaten Ersatz bemühen. Derzeit gibt es hierzu jedoch keine konkreten Informationen.