Aus meiner Erfahrung ist der Prozess oft ähnlich, zunächst gilt es den negativen Gefühlen einen Raum zu geben. Einen Raum mit Fenstern. Sobald sie dann den Raum füllen, ausgehalten und verstanden werden, kann gelüftet werden. Hierdurch erhöht sich auch oft die Bereitschaft zuzuhören, positive Gefühle (wieder) zuzulassen sowie die Zuversicht.
Im Anschluss rückt die Kommunikation des Paares in den Fokus. Meist erkenne ich bereits während beide Partner ihren negativen Gefühlen Raum geben die ‚Störungen‘.
Mit Störungen meine ich die verschiedenen Ebenen auf denen die Paare kommunizieren, die verschiedenen Sprachen der Liebe, teilweise geht es um Macht oder eben Vorwürfe die offensichtlich kein Gehör finden, wenn sie nicht als Wunsch formuliert werden.
Dann beginnt die schwierige Balance zwischen ‚meine Beobachtungen zur Verfügung stellen‘ & ‚dem Paar helfen selbst zu erkennen und zu begreifen woran es liegt‘.
Im weiteren Verlauf schaut man auf konkrete Situationen und Streitereien - immer wieder in Kombination mit den Gefühlen und der Kommunikation.
Das Paar erkennt die Schwächen in ihre Beziehung, macht korrigierende Erfahrungen in der Therapie und wird so nachhaltig gestärkt.
Ist eine Paartherapie sinnvoll für uns?
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Lars schaut verlegen zu seiner Frau. Sie schaut erwartungsvoll zurück und sagt: „Jetzt bin ich gespannt!“⠀
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Lars antwortet, etwas hilflos: „Ich weiß es ehrlich gesagt nicht. Wir streiten einfach oft und ich weiß gar nicht genau warum. Also, meine Frau wollte ne Paartherapie machen und da hab ich dann recherchiert und ihr verschiedene rausgesucht, sogar das war irgendwie falsch!“⠀
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Jule schreitet ein: „Und damit liegt das Problem schon auf der Hand! Er wollte sich kümmern und am Ende musste ich dann doch wieder die Entscheidung übernehmen!!!“ und fügt wütend hinzu, „Alles bleibt an mir hängen! Ich fühle mich teilweise wie seine Mutter! Sag ruhig, dass ja nur ich das Problem habe... oder noch besser! Das ich das Problem BIN!“⠀
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Lars schaut wie ein kleiner Junge zu Boden.⠀
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