Liebe ist Akzeptanz und nicht dieses aufregende kribbelnde Gefühl in einer Welt, die durch die rosarote Brille betrachtet wird. Liebe fängt da an, wo das Kribbeln aufhört. Liebe ist schön, leicht und sicher. Eine Beziehung erfordert Anpassung, es ist die bewusste Entscheidung für einen Menschen, den man immer wieder neu kennenlernen möchte. Und Medien, Disney, Märchen und die Gesellschaft sorgen für Verunsicherung... lies hier was Du tun kannst und warum, eine Disney-Liebe nicht die wahre Liebe ist.
„Felix, mann, aber das hier, das ist doch keine gesunde Beziehung!“, Claire ärgert sich, dass scheinbar nur sie die Probleme sieht und ergänzt: „Wir streiten uns voll oft, das hier ist anstrengend und… ach es fühlt sich einfach alles nicht mehr so an, wie am Anfang.“
„Claire, ich bin unsicher ob ich Dich richtig verstehe, ich liebe Dich, ich mag unsere Beziehung, …“, er fühlt sich unverstanden und versteht gar nicht, was Claire von ihm erwartet und fragt dann: „Wie müsste es denn sein?“
„Keine Ahnung, aber da ist kein Kribbeln mehr, wenn ich zu Dir komme“, erklärt Claire schambehaftet und wird dann unterbrochen von Felix‘ Lachen, wütend fährt sie fort: „Du findest es also lustig, dass ich unsicher bin, ob das hier noch für eine Beziehung reicht?“ Claire fühlt sich nicht ernst genommen.
Felix kann Claires Sorgen tatsächlich nicht ernst nehmen, er liebt sie, mehr denn je, ja das Gefühl hatte sich im Verlauf der Jahre verändert, von aufregend und euphorisch zu sicher und geborgen. Er freut sich auf die Dates, es geht um Zusammen sein, nicht um himmelhochjauchzendes Glücksempfinden.
„Ich hab kürzlich mit nem Anderen geflirtet!“, bricht es nun aus Claire raus, unter Tränen fährt sie fort, dass hätte ich doch nicht gemacht, wenn bei uns alles gut wäre!“
„Was heißt geflirtet?“, fragt Felix und hält die Luft an. Daher weht der Wind also.
Claire zuckt mit den Schultern: „Ja, einfach geredet, gelacht, also es ist nichts gewesen aber, …ich fand ihn anziehend.“
Felix atmet erleichtert auf.
„Claire, Du hinterfragst unsere Beziehung, weil Du einen anderen Menschen anziehend findest, mit dem ne nette Unterhaltung hattest und nach 3 Jahren keine Schmetterlinge mehr im Bauch hast?“, fasst Felix zusammen, was er verstanden hat.
Claire nickt.
Was macht der Dialog mit Dir?
Ich kenne „Claire“, wie vielleicht so viele hier. Claire die von dieser wahren Liebe träumt.
Claire, die aufgewachsen ist mit Büchern und Geschichten und Filmen und nem Happy End. Einmal hat sie sogar ein Ende ins Buch gekritzelt und es erst danach verschenkt. Und in etwa so, lebt sie auch ihr Leben und vergisst dabei die Schönheit der Endlichkeit und wehrt sich somit gegen die Realität, von der sie eben unmittelbar betroffen ist.
Heute empfinde ich tiefes Mitgefühl für ihre Sehnsucht, ich würde ihr so gerne sagen, das Liebe Akzeptanz bedeutet und überall zu finden ist. Nicht nur bei eben dem Mann, der da gerade an ihrer Seite ist.
Ich würde ihr gerne die Anstrengung und die Verzweiflung geschürt durch eine Illusion nehmen, ihr helfen zu realisieren, dass Disney zum träumen und fühlen einlädt, Werte vermittelt durchaus Hoffnung gibt und motivieren kann, aber eben nicht als Lebensentwurf zu verstehen ist.
Oder anders, dass unser Leben eher eine Compilation von verschiedenen Geschichten ist und wir uns als Figur immer verändern, an Erfahrungen dazugewinnen und immer mehr werden, uns selbstaktualisieren.
Du musst gar nicht all das Loslassen was ist, sondern all das Loslassen, was eben nicht ist. Die Illusion einer Liebesgeschichte in der Du die Einzige und Wichtigste bist.
Und den Rest, den gilt es zu akzeptieren, durch vertieftes Verstehen. Sowohl im Innen und Außen.
Wenn er mich liebt, dann hat er nur Augen für mich.
Es gibt so viele wundervolle Menschen auf dieser Welt, es ist nicht die Perfektion, es ist die Vielfalt und Einzigartigkeit.
Es geht in einer Partnerschaft oder bei der Partnerwahl nicht ausschließlich um Attraktivität oder sexuelle Anziehung, insbesondere Letzteres ist auch eher eine biochemische, nicht kontrollierbare Reaktion. Die Erwartung, dass er nur Dich toll findet, setzt nicht nur ihn unter Druck, auch Dich.
Vor allem Dich. Denn das bedeutet ja, dass Du besser als alle Anderen sein musst, sonst wirst Du verlassen. Übrigens diese Illusion sorgt auch für diese vermeintlich unbegründete Eifersucht. Ich meine nicht die Eifersucht, die nach einem Betrug in der aktuellen oder vorangegangen Beziehung entsteht. Sondern diese Eifersucht darauf, wenn dein PartnerIn von einer neuen KollegIn erzählt. Von dem coolen Abenteuerurlaub mit seinen Kumpels. Oder vom Humor eines Fremden oder einer Fremden schwärmt.
Ich könnte hier noch weitermachen, aber dazu hab ich eine ganz eigene Folge verfasst: „Führt Dein Ego Deine Beziehung?“
In einer Partnerschaft, unabhängig vom Konzept, entscheiden sich Menschen unter gewissen Bedingungen füreinander, auf Grundlage gewisser Werte und Vorstellungen, Du verlierst weder Deinen Wert, noch hast Du irgendwas falsch gemacht oder an Anziehungskraft verloren, wenn sich Dein Partner von Anderen unterhalten oder zu anderen hingezogen fühlt, solange er die Bedingungen und Regeln einhält - auf welche auch immer ihr euch geeinigt habt.
Und selbst wenn er/sie diese bricht, hat das meist mehr mit seinem Ego, seiner Hilflosigkeit über seine Bedürfnisse / Probleme zu reden, als mit Dir zu tun.
Wir können nicht in allen Bereichen die oder der Beste sein. Euch verbindet vielleicht eure Tiefgründigkeit, euer Wertesystem, euer leidenschaftlicher Sex, eure gemeinsamen Interessen. Aber euer Humor geht weit auseinander. Er wird Dich nicht verlassen, weil er den trockenen Sarkasmus seiner Chefin feiert.
Und dennoch tun diese Anekdoten weh. Klar. Weil sie sich wie eine Ablehnung anfühlen und Dir das Gefühl geben: „Obacht Gefahr!“ - diese primitiven Reste aus der Urzeit, die getriggert werden, wenn da jemand „besser“ ist. Gepaart mit eigenen Selbstzweifeln und der Illusion, dass es nur dann wahre und echte Liebe ist, wenn Du die Einzige oder der Einzige für ihn oder sie bist.
Würdest Du mit dem Gedanken spielen Dich zu trennen, weil Dein Kollege witziger ist, als Dein Mann? Oder weil Du jemanden optisch heiß findest? Schmälert das den Wert des Menschen an Deiner Seite?
Wenn es leicht ist, ist es Liebe
Lol. Nee. Gar nicht. Also jein. Wenn wir nur das Gefühl der Liebe betrachten, und Liebe als Akzeptanz definieren, ja, das sollte leicht fallen. Liebe ist kein Kampf. Liebe ist kein aushalten, bis er oder sie endlich….
Aber was mit dieser Disney-Erwartung ja meist gemeint ist, ist dass die Beziehung sich leicht anfühlen muss/sollte. Und das ist nicht der Fall. Eine Beziehung bedeutet Verantwortung, geht oft mit Verzicht einher, zwei Menschen mit unterschiedlichen Ursprüngen und Perspektiven, finden zueinander und damit sie auch weiterhin gemeinsam funktionieren, bedarf es immer wieder eines Ausbalancierens zwischen beiden Individuen, die sich selbst aktualisieren, wachsen, immer besser selbst kennenlernen, sich verändern… Sowohl das Bindungsprogramm (Nähe & Distanz) als auch die Selbstwirksamkeit, die Sicht auf Partnerschaft, Sexualität, das Leben, Prioritäten, all das ist nicht statisch, sondern dynamisch. Es erfordert Mut und Sicherheit sich immer wieder aufs Neue füreinander zu entscheiden und aneinander festzuhalten. Und Sicherheit entsteht eben nicht dadurch, dass immer alles gut ist, Sicherheit entsteht durch das Aushalten und Überwinden von Krisen und Konflikte, die oftmals der Selbstsktualisierung der Einzelnen geschuldet sind.
Offene Kommunikation fällt bei schambehafteten Themen nicht leicht. Manchmal hindern uns unsere Ängste „zur Last zu fallen oder zu viel zu wollen, daran Bedürfnisse zu benennen und einzufordern. Oder wir haben Sorge den Anderen zu kränken, wenn wir ihn korrigieren:
„Du, ich mag eigentlich gar keine Rosen…“ bis hin zu „Du könntest beim Sex ruhig etwas härter/sanfter sein…“
Alles nicht leicht. Aber lohnenswert. Es wird nicht den Menschen geben, mit dem es von Anfang an und noch nach Jahren leicht ist…
Wir können über ALLES reden…
Ja, erstrebenswert. Aber realistisch? Wie bereits das ein oder andere mal angedeutet, in der Partnerschaft ist Verschmelzung ein romantisch-destruktives Konstrukt, das vor allem eins meint: Abhängigkeit und Selbstaufgabe.
Wir alle sind individuell, wir alle haben Themen, Abgründe, schambehaftete Situationen, Gedanken und Gefühle. Manchmal bemerken wir auch etwas an uns selbst, was uns erschreckt oder überfordert, wir verstehen uns so gar nicht und darüber zu reden, könnte zu Missverständnissen und Kränkungen führen. Manchmal brauchen wir dann ein bisschen Zeit, mit manchen Dingen möchte man den anderen nicht belasten oder von gewissen Erzählungen unserer Freunde wollen wir auch nicht berichten, all das ist okay, all das nennt sich Privatsphäre und die Grenzen variieren. Manche Menschen furzen voreinander, gehen auf die Toilette, erzählen sich alles, anderen ist es bereits unangenehm, wenn der Magen knurrt und der Partner, oder die Partnerin es hört. Und dann gibt es eben auch Dinge, die will man einfach nicht erzählen. All das gilt es zu respektieren und zu akzeptieren. Es mindert nicht zwangsläufig die Qualität eurer Partnerschaft, sofern es ausgewogen ist. Wenn beide ihre kleinen Geheimnisse haben und nicht über jedes Problem, dass nur sie betrifft mit ihrem Gegenüber reden möchten, ist das vollkommen okay. Auch innerhalb einer Partnerschaft gibt es Grenzen, ihr seid nicht eins. Schwierig ist es allerdings, wenn es jemanden gibt, der sich sehr öffnet und fast alles teilt und der Andere so kaum etwas preis gibt, da fehlt es langfristig an emotionaler Verbindlichkeit und auch die Augenhöhe ist in Gefahr.
Denn wenn einer ALLES teilt und der Andere ALLES mit sich selbst ausmacht, kann es passieren, dass sich der teilende Part irgendwann klein und schwach fühlt. Immer brauche ich Hilfe oder Dein Ohr. Du nie.
Hier lohnt es sich in die Folge: „Emotionale Verbindlichkeit hineinzuhören“.
Er/Sie versteht mich blind…
Leider nein, das gelingt weder in einer Partnerschaft, noch unter FreundInnen und eigentlich nirgendwo. Diese Erwartung oder besser gesagt der Wunsch ist nachvollziehbar, insbesondere, wenn es Dir schwer fällt Deine Bedürfnisse zu benennen, einzufordern um Hilfe zu bitten oder Dich zu zeigen, wie Du bist. Dann handelt es sich bei dieser Erwartungen nämlich nicht um einen Wunsch, sondern um eine Notwendigkeit, wird diese nicht erfüllt, fühlst Du Dich nicht wichtig, nicht gesehen, nicht verstanden… Dabei liegt es in dem Fall gar nicht an ihm, sondern daran, dass Du nicht klar formulieren kannst/willst, aus Gründen.
…aber wie soll Dich jemand verstehen, der nicht Deine emotionale Sprache spricht, der nicht dieselben Erfahrungen gemacht hat, der nicht weiß, wie es sich anfühlt Du zu sein?
Kurzes Quiz zu Überprüfung:
Du liegst krank im Bett, es ist 14:00Uhr, bisher hattest Du keinen Hunger, aber ne Suppe wäre toll.
a) Ich bitte meine/n Partner mir ne Suppe zu kochen
b) Ich warte, ob er es von sich aus anbietet
c) Ich formuliere zaghaft, dass ich so langsam mal was Essen könnte
Und, wohin oder wozu tendierst Du?
a) Ist natürlich der sicherste und vermeintlich einfachste Weg, eine Suppe zu bekommen. Aber a) erfordert eben auch, dass Du um Hilfe bitten kannst, ohne Sorge zu haben, eine Belastung darzustellen. Und unabhängig davon, erfordert a) eben auch, dass Du es aushalten kannst, dass Dein Partner etwas für Dich tut wozu Du gerade zwar in der Lage bist, aber es dennoch irgendwie schöner ist, wenn Du da Verantwortung abgibst. Lol. Verantwortung abgeben, noch so ne Hürde…
b) wird recht häufig genannt. Nur mal so am Rande. Aus folgendem Grund: Personen die zu b) also, das Warten darauf, dass er oder sie selbst auf die Idee kommt, ne Suppe zu kochen, tun dies nicht unbegründet, denn wenn sie gesund und das Gegenüber krank wäre, dann hätte das Gegenüber stündlich warmen Tee, die Suppe wäre längst serviert und es würde sich regelmäßig nach dem Befinden erkundigt, ob man noch was aus der Apotheke holen soll, usw. Liebe bedeutet so was wie Fürsorge. Das Problem. Liebe bedeutet nicht zwangsläufig für jeden Fürsorge. Deswegen muss und kann Dein Partner oder Deine Partnern dich eben auch nur schwer „blind verstehen“. Und das zweite Problem, Du übersetzt ein Ausbleiben der Fürsorge mit Ablehnung und mangelnder Liebe. Logisch. Das tut weh. Außerdem willst Du Dich ja nicht anbiedern, zur Last fallen… sozusagen darum betteln geliebt zu werden und aus Deiner Sicht, würdest Du das dann ja tun, wenn Du ihn um Suppe, also Fürsorge alias Liebe bittest.
c) …bedeutet eigentlich so viel wie b) nur, dass Du durchaus verstehst, dass Das Gegenüber ja nicht Gedanken lesen kann. Du gibst sozusagen nen Tipp. UND fühlst Dich vermutlich oft verantwortlich, auch wenn Du gar nicht explizit um etwas gebeten oder nach etwas gefragt wirst. Aber was, wenn Dein Gegenüber dann sagt: „Ja, das macht wohl Sinn, dann kommst Du wieder zu Kräften!“, und sich dann wieder dem Fernseher widmet?
Autsch.
In einer Partnerschaft machen wir uns gegenseitig glücklich…
Ein erklärbares Phänomen, was mir ziemlich oft begegnet und langfristig für Frust und Überforderung sorgt. Danke Disney. Glück ist ein Gefühl, im Gegensatz zur Zufriedenheit, dass wir nicht dauerhaft verspüren können, wir würden wahnsinnig werden oder abstumpfen und müssten irgendwann zu harten Drogen greifen, damit überhaupt etwas geht. Gut. Nennen wir es Zufriedenheit. Wann bist Du zufrieden?
Vermutlich, wenn Du Dich gerade mit Dir selbst ganz gut fühlst, keinen Mangel (Sicherheit, Nähe, Nahrung, Gesundheit…) hast und alles irgendwie gerade schön ist.
All das und noch viel mehr, kann nicht outgesourced werden. Warum glaubst Du also, dass Du das bei Deinem Partner oder deiner Partnerin oder irgendjemand dazu in der Lage bei Dir ist?
Das sorgt übrigens vor allem für Unverständnis. Wenn nämlich jemand gerade unzufrieden im Job ist, Deine Frau zum Beispiel. Dann möchtest Du helfen, gibst vielleicht Ratschläge… suchst nach Lösungen. Doch das sorgt, so paradox das klingt, meist erst für die Konflikte. Deine Frau fühlt sich unverstanden, wenn Du sagst, sie solle kündigen, denn das möchte sie ja nicht. Sie fühlt sich abgewertet, wenn Du ihr sagst, sie müsse da Grenzen setzen. Oder sie fühlt sich klein und falsch, wenn Du ihr rätst, dass sie „einfach“ um mehr Geld bitten soll.
So nobel die Absicht. So schön die Illusion. Sie ist einfach nicht realistisch UND sorgt für Probleme.
Nochmal anders beschrieben: Du würdest in dem Fall eine Verantwortung für das Leben eines anderen Menschen übernehmen und das tun manche von uns, wenn sie Eltern werden. Da ist dieses hilflose, kleine Bündel an Bedürfnissen und Du hast es in der Hand, es zufrieden zu stellen. Doch dieses Baby wächst, will Dinge irgendwann alleine schaffen, auch wenn es dazu gar nicht in der Lage ist, es erlebt Frust und Erfolg, wird sich seiner selbst immer mehr bewusst und übernimmt immer mehr Eigenverantwortung.
Wenn Du nun versuchst oder erwartest, dass diese Verantwortung outgesourced werden kann, dann wird eure Partnerschaft an Augenhöhe verlieren, es kommt zu einer Abhängigkeit, die euch beide überfordert und verkümmern lässt.
Derjenige der die Verantwortung fühlt, vernachlässigt sich selbst: Anstrengung, Überforderung, Frust und das Gefühl des Scheiterns stellen sich ein. Derjenige, um den sich gekümmert wird, wird sich immer etwas kleiner fühlen, als nicht sinnvoll und wirksam erleben, immer unsicherer werden und irgendwann auch glauben, dass er/sie abhängig ist, es ohne den Anderen nicht schafft. Und am Ende leiden beide.
Wir streiten nie!
Es gibt gute Gründe, warum Menschen sich nach Harmonie sehnen. Aber dauerhafte Harmonie in einer Partnerschaft hat den Preis, dass sich beide oder auch nur einer anpassen, zurücknehmen muss. Egal wie ähnlich ihr euch seid, wie viele Überschneidungen ihr in euren Werten habt und wie harmonisch euer Bindungssystem ist, wenn sich zwei Menschen bewusst füreinander entscheiden und eine emotionale Tiefe und Verbindung eingehen, ist es unerlässlich dass es zu Konflikten, Meinungsverschiedenheiten und Krisen kommt. Und wenn es dann zum Streit kommt und beide eine andere Streitkultur erfahren haben, kann es beängstigend sein, frustrierend. Diplomatie ist in einer emotionalen Auseinandersetzung Fehl am Platz. Leidenschaftliche Lautstärke kann beängstigend sein, gar triggern. Stille oder Rückzug sind frustrierend oder ebenso beängstigend.
Manchmal platzen unterdrückte Gefühle unkontrolliert raus, dann erschrecken oft beide.
Manchmal hat sich so viel Frust aufgestaut, um ja Konflikte zu vermeiden, dass eine emotionale Distanz entstanden ist. Manchmal gibt‘s eine Schieflage. Einer oder eine trägt regelmäßig Beschwerden vor und der/die Andere füht sich, bis es nicht mehr geht.
Es ist enorm hilfreich Probleme anzusprechen, bevor sie so gewaltig werden, dass es kaum mehr möglich ist konstruktiv zu sprechen, ein Vorwurf, ein Beispiel folgt auf das Andere und auf beiden Seiten herrscht vor allem Wut und Verzweiflung….
Ist eure Beziehung wirklich so harmonisch, wie Du es Dir einredest? Harmonie ist nämlich kein Qualitätsmerkmal, außer im Märchen… und sie lebten glücklich und zufrieden, bis zum Tod.
Nicht real.
Eine Partnerschaft auf Augenhöhe hat rein gar nichts mit der Disney-Illusion zu tun. Das was dort gezeigt wird, beschränkt sich meist auf das aufregend, kribbelige Kennenlernen, wo sich beide von ihrer besten Seite zeigen.
Aber Dating ist ungleich Beziehung.
In wievielen Punkten hattest Du ein Aha-Erlebnis? Oder anders, hast Du Dich bei dem ein oder anderen Impuls „ertappt“ gefühlt? Wenn diese Folge irgendetwas in Dir ausgelöst hat: Widerstand, Wut, Frust oder Erleichterung, dann lass das mal sacken, schlaf ne Nacht drüber, hole Dir diese Folge ins Bewusstsein, wenn Du mal wieder zweifelst ob eure Beziehung so gut ist, wie sie ist… und ob Deine Zweifel tatsächlich zwischen euch wachsen, oder eher in Dir. Das Bewusstsein kann das Wachstum der Zweifel stoppen und Sir so den Mut geben, über Deine Bedürfnisse zu reden. Konstruktiv, ehrlich, offen… und falls Du Dir dabei einen sicheren Ort, Verständnis und so eine Art Übersetzerin wünscht! Ruf mich an und wir vereinbaren einen Termin zu dritt.
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