Paartherapie, Personzentrierte Beratung & Weiterbildung (GwG e.V.) 
Jennifer Angersbach

Grenzen setzen

Bedürfnisse äußern, "Nein"-sagen, Entscheidungen treffen, Eigenverantwortung, Höflichkeit, Rechtfertigung, um Hilfe bitten... all das hat etwas mit der Fähigkeit "Grenzen zu setzen" zu tun. Und gerade wenn es um Abgrenzung geht, sind viele Menschen unsicher ob und wann es okay ist "nein" zu sagen und welche Grenzen gewahrt werden müssen und wann Kompromisse in Ordnung sind.

Als ich auf Instagram den folgenden Dialog postete, entstand direkt ein Diskurs darüber wer denn nun "Schuld hat" an dem Konflikt zwischen Markus und Martina. Markus? Der Arbeitskollege? Martina? Oder alle irgendwie?

Ich bin gespannt, was dieser Dialog mit Dir macht:

„Gestern fragt mich mein Kollege doch ernsthaft, ob ich seine Schicht am Samstag übernehmen kann!!! Schon wieder!!!“, empört sich Martina.

„Was ein Assi!“, entgegnet Markus, „er fragt immer nur Dich, oder?“

„Jaaa! Er könnte ja auch einfach Susanne fragen oder den Neuen!“ Martina schüttelt ungläubig mit dem Kopf.

„Also arbeitest Du diesen Samstag auch wieder?“, fragt Markus enttäuscht.

Martinas Wut auf ihren Kollegen wird nun noch größer, sie hatte Markus versprochen, dass sie das Wochenende komplett zu zweit verbringen. Sie nickt schambehaftet und presst die Lippen aufeinander.
Markus kann Martinas Anblick kaum ertragen, ja er ist traurig, aber nun hat er ein schlechtes Gewissen, Martina kann ja nichts dafür. Er nimmt sie in den Arm und sagt: „Schade, aber hey, ich hab wenigstens frei! Du musst ja arbeiten, ich koch uns was Schönes okay?“

Martina lächelt erleichtert: „Danke, für Dein Verständnis! Du bist so gut zu mir!“

Als Markus am Samstag einkaufen möchte, springt sein Auto nicht an. Das Überbrückungskabel ist in Martinas Kofferraum. „Scheiße, alles nur wegen des Vollidioten von Kollegen! Mist! Was mach ich nur?"

Er überlegt, wen er anrufen kann. Sein Vater müsste 30min zu ihm fahren, das will er ihm nicht antun. Seine Kumpels waren gestern in der Kneipe, da kann er es jetzt auch nicht bringen anzurufen. Also geht er nicht einkaufen und beschließt auf Martinas Rückkehr zu warten.

Um 19:23Uhr ist sie noch immer nicht zu Hause. Wo bleibt sie nur? Der Edeka macht um 20:00Uhr dicht. Zum Kaufland hat er echt keine Lust. 

Als Martina endlich vorfährt geht er direkt raus und sagt leicht angesäuert: „Wo warst Du so lange! Wir müssen noch Einkaufen. Meine Batterie ist mal wieder leer und Du hast das Kabel ja in Deinem Auto. Ich konnte also nicht einkaufen und jetzt wirds echt knapp. Scheiß Tag!“

Martina ist müde: „Was hast Du denn den ganzen Tag gemacht? Warum hast Du nicht Deinen Vater angerufen?“

Markus ist genervt. Er hat für jeden Scheiß Verständnis und muss ständig auf Martina warten und bei ihr muss er sich offensichtlich immer rechtfertigen.

„Kannst Du bitte einfach zum Edeka fahren?“, fährt er sie harsch an.

Martina startet wortlos das Auto.

Was ist da passiert bei Martina und Markus?

Beide ärgern sich über die vermeintliche Grenzüberschreitung von Martinas Kollegen. Ist eine Frage/Bitte denn grenzüberschreitend? Du hast ja die Wahl „nein“ zu sagen.
Martina hat nicht „nein“ gesagt. Und Markus hätte es auch nicht getan. Für beide wirkt diese Frage/Bitte wie eine Aufforderung. Und das ist unhöflich. Ja frech, eigentlich sogar dreist.

Wie ist das bei Dir? Ertappst Du Dich auch öfter dabei, Dich darüber zu ärgern, wenn jemand Dich um etwas bittet?

Wir schließen meist von uns auf Andere, sei es was Bewertungen betrifft, oder auch Verhaltensweisen.

Beides sorgt für Missverständnisse und Frust und wir sind so irritiert, verletzt und enttäuscht, wenn jemand plötzlich so ganz anders handelt.
Eine Mischung aus Neid, Wut und Verzweiflung macht sich breit. Wir fühlen uns ausgeliefert, nicht mehr sicher. Wir streben doch danach „gut“ zu sein. Und was „gut“ bedeutet ist eben nicht allgemeingültig, zumindest gibt es Variationen.

Vermutlich hast Du Deine Mitmenschen im Blick und würdest niemals die gleiche Kollegin zweimal hintereinander fragen, ob sie Deinen Dienst übernehmen kann? Und vermutlich würdest Du grundsätzlich niemanden fragen, Deinen Wochenenddienst zu übernehmen, weil doch alle ungern am WE arbeiten und Dur möchtest keine Last darstellen?

Martina und Markus passen gerne aufeinander und auf Andere auf, aber haben oft das Gefühl, dass Andere das schamlos ausnutzen. Und an diesem Samstag hat der Wunsch „gut“ zu sein und aufeinander aufzupassen, nicht funktioniert. Wie so oft.

Du kannst es nicht ALLEN Recht machen. Aber Vielen sofern Du selbst zu der Masse dazugehörst, der Du es Recht machen willst.

Du kannst für Dich sorgen. Auf Dich aufpassen und dadurch entsteht eine innere Sicherheit und Stärke, ein Vertrauen in Dich selbst. Du kannst Dich auf Dich verlassen. Wenn Du Dir erlaubst, Dich selbst, um Dich zu kümmern.

Wie kommst Du da raus? Welche Glaubenssätze halten Dich davon ab, Grenzen zu setzen? Und für welche Eigenschaften lehnst Du Dich und Andere ab? Ist es die Angst davor als "schwach und bedürftig" zu gelten, wenn Du "nein" sagst, weil womöglich jemand denken könnte, Du seist zu belastet? Oder ist es die Sorge als egoistisch zu gelten, wenn Du mal nicht hilfst oder um Hilfe bittest? Bedeutet Selbstfürsorge für Dich so etwas wie Narzissmus? Egoismus? Rücksichtslosigkeit? 

Sich darüber bewusst zu werden, zu verstehen, welche Inkongruenzen, Widersprüche in die schlummern, kann helfen Dich selbst besser zu akzeptieren und Deinen Selbstwert zu steigern, sodass es sich nicht komisch anfühlt Dich selbst zur Priorität zu machen. Denn nur, wer gut für sich selbst sorgt, hat ausreichend Kapazitäten, auch für Andere da zu sein. Im Flugzeug setzt Du Dir auch zuerst die Atemmaske auf und kannst dann anderen helfen. Es geht nicht darum ausschließlich sich selbst zu sehen, sondern zuerst sich selbst zu sehen.

Wenn Du Dich zur Priorität machst, dann bist Du nicht mehr ausgeliefert.

Anbei nun aber wie versprochen einige Impulse zur Korrektur Deiner Glaubenssätze bei Grenzen:

Eine Frage/Bitte ist nur dann Grenzüberschreitend wenn Du mehr Verantwortung trägst, als Du musst.

Kennst Du die Wut und den Frust, wenn Dich jemand bittet etwas zu tun, was er/sie auch locker allein oder selbst erledigen könnte? Wie oben in dem Beispiel? 

Dabei ist die Bitte / Frage an sich ja noch keine Grenzüberschreitung. Erst Dein „Verantwortungsgefühl“ lässt eine Bitte zur Aufforderung werden.

Du ärgerst Dich, weil Du nicht „nein“ sagen kannst. Du fühlst Dich ausgeliefert - bist Du auch, aber nicht Deinem Gegenüber, sondern Deinen Glaubenssätzen.

Du fühlst Dich verantwortlich, sobald Dich jemand bittet und manchmal muss man Dich vermutlich nichtmal bitten, sondern Du siehst, das der Müll noch immer nicht runtergebracht wurde und erledigst es fix - auch wenn es eigentlich die Aufgabe von jemand Anderem wäre. Während Du den Müll runterbringst, ärgerst Du Dich vielleicht darüber wie respektlos das ist, wie grenzüberschreitend. Dabei warst Du es der eine Grenze überschritten hast, indem Du Verantwortung für etwas übernommen hast, was überhaupt nicht in Deiner Verantwortung lag/liegt.

Wer immer „Ja“ oder eben nichts sagt und so tut also sei das „keine große Sache“ kann nur schwer respektiert, gehört, gesehen oder  gewertschätzt werden.

Welche Glaubenssätze halten Dich vom „Grenzen setzen ab?
- Man darf keine Widerworte geben?
- Man muss Funktionieren?
- Dein Selbstwert hängt von Anerkennung beruhend auf ‚freundliches und hilfsbereites‘ Verhalten ab?

Jemand der ungern Grenzen setzt, verbindet ein „Nein“ mit Schwäche & Ablehnung. Dabei ist es Zeichen von Unabhängigkeit, Selbstbewusstsein und Achtsamkeit.

Hast Du Dir die Grafiken auf meiner Seite angeschaut? Wenn Dein Leben ein Stück Wiese ist und Du keinen Zaun errichtest, woher sollen die Menschen, die auf deiner Wiese ein Picknick veranstalten oder Fußball spielen, wissen, dass sie gerade eine Grenze überschreiten? Warum sollten Sie Dir dankbar sein oder Dir Wertschätzung entgegenbringen? Du hast Dich ja scheinbar entschieden, es der Allgemeinheit zur Verfügung zu stellen - ohne einen Zaun oder gar ein Schild aufzustellen. Und in diesem einfachen Beispiel, könntest Du Dich jetzt abwerten und Dein Handeln selbst in Frage stellen, doch diese psychischen und emotionalen Dynamiken, sind eben nicht so simpel wie ein Stück Zaun und eine Wiese. Du handelst aus einem guten Grund so? Vielleicht weil Du weißt, wie furchtbar es ist keine Hilfe zu bekommen, alleine zu sein, einsam zu sein und nicht gesehen zu werden und dadurch versuchst Du mit aller Macht zu verhindern, dass es jemand Anderem wohl auch so geht - auf eigene Kosten. Oder aber, Dir wurde beigebracht, durch ein Vorbild oder auch durch Strafen und Konsequenzen, dass Du zu funktionieren hast, höflich und hilfsbereit zu sein hast. Kurz: Dir wurde Dein Grundstück nie gezeigt und Hammer, Latten und Nägel wurden Dir verwehrt. Und ohne das Wissen und Werkzeug kann niemand einen Zaun errichten.

Je stabiler Deine Grenzen, desto sicherer und zufriedener fühlst Du Dich. Dein Vertrauen in Dich und die Menschen wächst.

Wenn Deine Grenzen sehr flexibel sind, eher einer Markierung auf dem Boden gleichen, die permanent übersehen werden, dann kann eine Bitte um Hilfe übergriffig sein. 

Denn dadurch, dass Du nicht 'nein' sagen kannst, stellt jede Bitte eine Aufforderung dar. Und es stimmt, dann wird eine Frage schnell zum Übergriff und die innere Reaktion ist nachvollziehbar: "Klar, dass wieder ICH gefragt werde. Als würde ich nicht schon genug tun. es ist frech, ja, fast dreist, dass ich das jetzt wieder machen soll, obwohl ich doch längst Feierabend habe."

Hier gibt es nun folgendes Dilemma. Du möchtest nicht so frech und dreist sein und bittest daher nicht um Hilfe. UND Du vertraust nicht darauf, dass Andere schon sagen, wenn sie Hilfe brauchen und versuchst Gedanken zu lesen, das wird manchmal als übergriffig wahrgenommen.

Du vertraust weder Deinen Grenzen, noch den Menschen, um Dich herum - also verhältst Du Dich anderen Gegenüber vielleicht so, wie Du es Dir für Dich wünscht: Du achtest auf unsichtbare Grenzen und nimmst Dich zurück.

Wenn Deine Grenzen jedoch robust sind, weil Du ganz genau weißt, wo sie sind und Du sie selbst nicht überschreitest, fällt es Dir leichter dieses Vertrauen auch in Andere zu haben.

Durch Abgrenzung wird aus Mitleid, Mitgefühl. Wir müssen keine Lösung finden, aber wir halten mit aus.

Wer selbst nicht gut auf sich aufpassen kann, versucht es manchmal zu kompensieren, indem er/sie gut auf Andere aufpasst - und das ist übergriffig und anstrengend. Auch wenn es aus einer guten Absicht heraus passiert und eher als fürsorglich gemeint ist, wie ich ja gerade noch geschildert habe.

Als Beispiel: Einer älteren Person über die Straße zu helfen ist nur dann nett, wenn sie auch über die Straße wollte - ansonsten ist es übergriffig.

Wenn jemand ein Problem hat, ist das noch lange keine Handlungsaufforderung an Dich, das Problem zu lösen. Statt einfach mitzufühlen, verspüren manche direkt die Verantwortung zu helfen, das fühlt sich an, wie eine Grenzüberschreitung. Warum?

Also, kennst Du die Situation, in der Du Dich einfach nur auskotzen möchtest? Du ärgerst Dich über jemanden und berichtest davon und während Du gerade noch dabei bist, wütend und schnaubend zu berichten, schaut Dich Dein Gegenüber fragend an und unterbricht Dich mit einem Ratschlag. "Mach doch einfach..." oder aber versucht den Grund für Deine Wut verschwinden zu lassen: "Ja, aber er meinte das bestimmt nicht so..." oder Dein Gegenüber hinterfragt Dich: "Jetzt bist Du aber ganz schön sensibel..." oder, zu guter Letzt, Dir wird so was gesagt wie: "Na komm, ist ja jetzt erledigt, lass mal über was Schönes reden!"

Durch einen Ratschlag fühlen wir uns oft noch kleiner, weil wir auf eine niedere Stufe gestellt werden. Insbesondere die Formulierung: Mach doch EINFACH impliziert irgendwie, dass unser Gegenüber ja scheinbar kein Problem sieht, denn er hat die Lösung bereits parat.

Erklären um zu Besänftigen ist auch nicht viel besser, denn statt Verständnis für Dich zu bekommen, bekommt dann ja dieser Jemand Verständnis, der Grund für Deine Wut ist. Fühlt sich auch doof an, denn scheinbar reagierst Du über, bist Du falsch.

In allen "Besänftigungsversuchen" durch Ratschläge, Trost oder die Aussicht auf Besserung wird Dir mehr oder weniger signalisiert: "Stell Dich nicht so an!" und "Hör auf zu fühlen!" und "Es liegt an Dir!". Diese Besänftigungsversuche sind Resultat von MITLEID: Ich leide mit Dir und ich will nicht leiden, also versuche ich, dass es aufhört.

Das ist auch der Grund, warum wir kein Mitleid haben wollen, wir fühlen und klein und andere ertragen uns kaum und signalisieren uns durch ihren Trost und ihre Ratschläge, dass es doch eigentlich kein Problem gibt, weil wir ja einfach xy tun könnten, er/sie das bestimmt nicht so gemeint hast, usw.

Was jedoch sehr wohltuend und wirklich hilfreich ist: Mitgefühl. Ich fühle mit Dir mit. Ich halte mit Dir aus. Ich lasse die Verantwortung bei Dir, denn Du wirst zum gegebenen Zeitpunkt schon wissen, was gut ist und was Du brauchst. Ich erkläre Dir nicht, was Du tun solltest oder was Du fühlen solltest, ich stelle mich nicht über Dich. Ich bin da. Neben Dir. Ich halte mit aus.

Mitgefühl ist - wie hoffentlich deutlich wurde - nur möglich, wenn ich mich abgrenze. Ich übernehme nicht die Verantwortung für meinen Gegenüber, ich verspüre weder den Druck ihm/ihr zu helfen, noch was Kluges zu sagen, ich halte mit aus. Und wenn ich gefragt werde, kann ich immer noch sagen, was mir in den Sinn kommt. Aber ich helfe nicht ungefragt, aus lauter Mitleid - um mich selbst irgendwie nützlich zu fühlen. Ich helfe, wenn ich darum gebeten werde. 

Wenn ich wirkliches Vertrauen in die Menschen habe, Vertrauen in ihre Fähigkeiten und daran glaube, dass sie ihren Weg schon gehen, dann kann ich mir jeden Tag die schlimmsten Geschichten anhören, die schwersten Schicksale begleiten und dennoch glücklich und fröhlich in den Feierabend gehen. Denn ich halte mit aus. Aber ich leide nicht mit. 

Ein „Nein“ ist nicht per sé unfreundlich und hat nichts mit Dir zu tun. Es wird nur dann unfreundlich, wenn Menschen es als persönliche Ablehnung interpretieren.  

Tust Du das auch? In dem Fall schützt Du Dich vielleicht durch Angriff und reagierst auf Bitten sehr harsch und formulierst eigene Anliegen auch entsprechend harsch und zum Teil sehr fordernd, um vorzubeugen, dass es zu Deiner Grenzüberschreitung oder eben zu einer vermeintlichen Ablehnung in Form eines „Neins“ kommt.

Dieses Verhalten schürt den Irrglauben, dass es tatsächlich eine schlechte Eigenschaft ist, wenn man um Hilfe bittet. Dass man Ablehnung erfährt, sobald man seine Bedürftigkeit zeigt. Und das ist fatal - aber offensichtlich erklärbar. Wie so oft, greifen unsere Schutzstrategien. Wenn ich Dir schon zeigen muss, wie schwach ich bin, mache ich das wenigstens auf eine sehr harsche Art und Weise, damit Du Dich gar nicht erst traust "Nein" zu sagen. Und wenn ich "Nein" sage, dann muss ich Dir auch erstmal das Gefühl geben, dass Du ganz schön dreist bist. Frei nach dem Motto: Ich bin nicht schwach! Du bist schwach!

Du kannst ein „Nein“ auch freundlich formulieren ohne dem Anderen direkt zu signalisieren, dass er zu viel fordert, durch Ablehnung, Rechtfertigung und Gründe. Wenn Dir das gelingt, tut es auch nicht mehr so weh ein „Nein“ zu hören.

Die Lösung?

Versuche mal bewusst  Gefühle wie Frust, Scham, Schuld, Ungerechtigkeit, Wut und Überforderung wahrzunehmen und vertraue darauf, dass sie stimmen.

Nimm sie ernst und übernimm die Verantwortung für Dich und nicht für alle Anderen. Dann wirst Du endlich gesehen und ernst genommen! Vor allem von Dir selbst.

Wie immer bedarf es korrigierender Erfahrungen und eines sicheren Umfeldes. Überlege Dir also ganz genau, bei und wo Du Dich sicher fühlst und versuche dann dort nach und nach Deine Bedürfnisse zu äußern. Du kannst auch anfangen damit, einfach Bedürfnisse zu äußern, ohne jemanden den Auftrag zu geben, diese zu stillen. Also Stufe 1: "Ich würde echt gerne mal wieder xy machen."  Stufe 2: "Ich würde echt gerne mit Dir xy machen! Hast Du Lust?" und nach und nach kannst Du Dich steigern, mit eben genau diesen Bedürfnissen, die für Dich für Schwäche und Bedürftigkeit stehen. Es ist eine Aufgabe. Eine lebenslange Aufgabe. Aber sobald Du in der Lage bist, für Dich selbst zu sorgen, um Hilfe zu bitten, Grenzen zu benennen und Deine Bedürfnisse nicht nur wahrzunehmen, sondern auch zu äußern und zu stillen oder stillen zu lassen, dann fühlst Du Dich endlich nicht mehr so klein und ausgeliefert. Sondern Dir kann nichts mehr passieren, Du hast ja Dich und mit Dir die Verantwortung.

 
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